Wahres, inneres Loslassen

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Was bedeutet für dich das Leben? Sind es Statussymbole wie ein angesehener Job, ein teures Auto, das schöne Haus mit eigenem Garten oder Kleider und die neusten Geräte, die uns Erfüllung bringen? Lenken uns nicht genau diese Dinge vom wahren Leben ab? Wir wiegen uns in einer vermeintlich sicheren Position und beschäftigen uns mit unnötigen Gedanken und Sorgen.

Stelle dir einen Adler vor, der hoch hinaus und frei über eine unendliche Berglandschaft schwebt. Er gleitet im Wind dahin und setzt plötzlich zum Sturzflug an - in seiner natürlichen Form ist er in keinster Weise eingeschränkt. Ein wildlebender Adler würde wohl kaum mit seinen Artgenossen im Zoo tauschen wollen. Wer ist schon gerne freiwillig in einem Gehege eingesperrt?

Wir - gemeint ist die westliche Gesellschaft - knüpfen unsere Wertvorstellungen an Statussymbole und halten eisern daran fest. Unsere Handlungsfähigkeit schränkt sich ein und wir vergessen dabei, dass ein Leben auch in natürlicher Freiheit gelebt werden kann. Viele Menschen machen sich unnötige Gedanken, wie ihr Leben zu sein hat oder sorgen sich um ihre Kinder, ums Geld oder ihre Existenz. Loslassen heisst das Zauberwort.

Um zur Freiheit zurückzufinden, müssen wir nicht auf Luxus verzichten. Ganz im Gegenteil: der materielle Überfluss ist einerseits eine grosse Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine hilfreiche Lehre für unser Leben. Es hat seinen Grund, weshalb wir in eine Gesellschaft mit ihren schwierigen Herausforderungen hineingeboren wurden. Ein Mönch - isoliert lebend in einem Kloster fernab im Himalaya - begibt sich täglich in ein tieferes Bewusstsein. Erstens hat er kaum eine andere Wahl als es seinen Mitbrüdern gleich zu tun, zum anderen erfährt er praktisch keine kommerzielle Überflutung. Wir haben uns für die harte Schule entschieden, was ein gewaltiges Wachstum hervorbringen mag. Der materielle Überfluss hat uns die grosse Aufgabe mit auf den Weg gegeben, mit ihm zu leben, aber sich nicht von ihm abhängig zu machen.

Als Gleichnis nehmen wir eine Handvoll Kieselsteine – jeder Stein steht für einen unserer Schätze, etwa unser Auto, Haus, Job, aber auch unsere Kinder, die Freunde und tiefe Wertvorstellungen. Wir halten die Steinchen fest umschlungen in unserer Faust, um ja keines fallen zu lassen. Unsere Hand verkrampft sich immer stärker und beginnt zu schmerzen. Unsere Kräfte lassen langsam nach und wir werden gezwungen, die Faust ein wenig zu lösen. Das wollen wir jedoch nicht wahrhaben, da wir fürchten, dass uns die Steinchen entgleiten und zu Boden fallen. Wir umklammern sie noch stärker, was zu erneuten Schmerzen führt. Die Lösung liegt darin, die Handfläche nach oben zu drehen. Wir dürfen das simple Wunder erleben, unsere Hand zu öffnen können und alle Kieselsteine ganz leicht auf der flachen Hand zu tragen - ohne daran festzuhalten! Eine einfache Drehung vermag unser Leben komplett zu verändern.

 

 


Das ist der Weg eines geborenen Meisters. Und es braucht so unvorstellbar wenig dazu.

Um dich für diesen Weg zu wappnen hilft es, wenn du dich von unnötigem und verstaubtem Kram trennst, der auf dem Estrich oder im Keller ist. Denn auf dem Weg zu deinem meisterhaften Leben wirst du froh sein, wenn du mit leichtem Gepäck reist. Befreie dich also von grossem Ballast, der nicht nur Platz in deinem Haus einnimmt, sondern auch fest verankert in deinem Hinterkopf sitzt. Achte darauf, dass du nicht alles im Groll wegschmeisst. Es soll bewusst und würdevoll geschehen. Alles was du nicht aus deinem Leben vertreiben möchtest, lässt du innerlich los. So auch deine Gedanken.

Das Loslassen ist nicht einfach, ja sogar äusserst schmerzhaft. Du erfährst es, wenn du dich auf den Weg machst. Ein einflussreicher buddhistischer Meister hat diesen Prozess einmal sehr treffend formuliert: Es ist, als ob man das Fleisch von den eigenen Knochen reisst. Dabei kann es gleichzeitig so unfassbar einfach sein, sobald man gelernt hat, in sich zu gehen. Das kannst du täglich trainieren, indem du jeden auftauchenden Gedanken losslässt und deine Aufmerksamkeit auf dein Inneres lenkst. Vielleicht versuchst du dich morgens nach dem Aufstehen für zwei Minuten hinzusetzen und in dich zu gehen. Durch Meditation trainierst du deinen Geist, um den Tag von all deinen klammernden Vorstellungen loszulassen.

Du wirst zum Meister deines eigenen Lebens.

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